Wiebke Isabella Neulist

Ich heiße Wiebke Isabella Neulist (kurz einfach Bella). Ich bin 24 Jahre alt und habe dieses Jahr im März meinen Master an der Theaterakademie August Everding in München abgeschlossen, wo ich vorher auch schon meinen Bachelor gemacht habe. Allerdings gehört zu der Ausbildung wohl auch, dass ich schon immer an irgendwelchen Musikschulen war und Gesangsunterricht hatte, seit ich elf war.

1. Welches war das erste Musical das du gesehen hast, wie alt warst du und was hat dich daran fasziniert?

Mein erstes Musical war Le Fantôme de l’Opéra oder einfach das Phantom der Oper. Da ich das aber in Paris gesehen habe und ich halb Französin bin, bin ich hier mal etwas kleinkariert. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher wie alt ich war aber ich muss so circa sechs Jahre alt gewesen sein. Meine Familie wohnte zu dem Zeitpunkt im Norden Frankreichs und ich habe es bei meiner ersten Reise nach Paris gesehen. Ich hatte kurz zuvor meinen Vater verloren und konnte mich also sehr gut in „Christine Daae“ hineinversetzen und fing an alles über die Hintergründe des Stücks zu erforschen (habe sogar eine Führung durch die Opera Garnier bekommen) und die wahren Hintergründe die zu dieser, man könnte sagen, Legende geführt haben, haben mich sofort in ihren Bann gezogen und seitdem nicht mehr losgelassen. Als sechsjährige fasste ich quasi den Entschluss unbedingt einmal jemandes Engel der Muse zu sein.

2. Wie kamst du zu dem Entschluss Musicaldarstellerin zu werden?

Neben den Träumen einer sechsjährigen, die ich oben schon beschrieben habe, bedeutet das Theater für mich die allergrößte Freiheit. In Zeiten, in denen es einem absolut frei steht, zu sein wer man sein möchte und der Individualität kaum Grenzen gesetzt sind, setzt sich die Bühne über jede noch verbliebene Grenze hinweg. Zum Beispiel ist es im Theater durchaus möglich an einem Tag eine Prinzessin, am nächsten ein Teller und am übernächsten eine Katze zu sein, ohne dass sich jemand darüber wundern würde.

Mit der Faszination für diese Freiheit und meiner Begeisterung mich zu verkleiden stellte sich also nur noch die Frage, welche Spate es am Theater sein sollte. Und dann hieß es alles oder nichts also: Musical.

3. Was war deine erste Rolle?

Schwer zu sagen, da ich schon immer und überall Theater gespielt habe. Aber ich denke hier nehme ich mal die Rolle aus meiner Bachelorabschlussproduktion Big Fish wo ich „Josephine“ spielen durfte.

4. Hast du Vorbilder?

Das klingt vielleicht blöd, aber ehrlich gesagt, habe ich das nicht. Natürlich bewundere ich bestimmte Darsteller und schätze ihre Arbeit sehr, aber ich möchte nicht nach dem Bild eines Anderen streben. Ich denke man kann danach streben, bestimmte Fertigkeiten zu erlangen, aber im Endeffekt strebt man dann nach der bestmöglichen Version von sich selbst. Jeder Mensch und damit jeder Darsteller ist nunmal individuell und man kann nur seine Stärken und Schwächen betrachten, akzeptieren und bereit sein weiter zu lernen.

5. Hast du eine Traumrolle?

Davon habe ich denke ich Einige! Ich mag Rollen, die ein bisschen durchgeknallt sind, auf ihre Art. So was wie „Elisabeth“, „Milady“ und natürlich „Christine“.

6. Mit wem würdest du gerne mal zusammen auf der Bühne stehen und warum?

Ich würde sehr gerne mal mit Pia Douwes auf der Bühne stehen, die einfach eine großartige Interpretin ist. Aber ich freue mich auch auf jeden, dem ich wieder- oder zum ersten Mal, in einer Cast begegne. Es gibt einfach zu viele interessante Menschen.

7. Wo siehst du dich in 10 Jahren?

In zehn Jahren würde ich gerne in Paris spielen. Davon träume ich seitdem ich mein erstes Stück dort gesehen habe. Aber allgemein möchte ich am liebsten in möglichst vielen Ländern spielen und mit meiner Arbeit die Welt bereisen.

8. Welche Frage würdest du dir stellen, wärest du an unserer Stelle, und was ist die Antwort?

Vermutlich würde ich mich fragen, ob es für mich jemals einen Plan B gab, denn den gab es auf jeden Fall. Hätte mich das Theater nicht gewollt, wäre meine Alternative Medizin gewesen und sollte ich mal nicht mehr auf der Bühne stehen können, bleibt diese Option. Ich denke so sehr man seinen Job auch liebt und so sehr man auch denkt, man könne nichts anderes tun, ist es doch wichtig, sich klar zu machen, dass jeder Mensch mit Sicherheit mehr als nur ein Interessengebiet hat und das Begeisterung sich nicht nur auf eine Säule stützen sollte. Man hat ja schließlich immer eine Wahl und wir haben das Privileg der grenzenlosen Möglichkeiten.

9. Was ist das Besondere an der UPTEMPO MUSICAL ACADEMY und der Abschlussveranstaltung?

Ich finde es großartig, dass wir uns von den Schulen so kennenlernen können. Wir hatten ja das Intendantenvorsprechen im Januar, aber dort agieren die Schulen nicht untereinander. So kann man direkt sehen wer wie arbeitet und kurz nach dem Studium ist das auch noch eine großartige Möglichkeit das Gelernte mit dem „reellen Arbeitsumfeld“ zu verbinden, zu vertiefen indem man gemeinsam, über die Grenzen der Schulen hinweg, zusammen arbeitet. Auf das Konzert als Ergebnis, freue ich mich wahnsinnig!

Besucht Bella im Netz:
Facebook: Wiebke Isabella von Neuschwanstein
Instagram: @isabellevonneuschwanstein

Vielen Dank, liebe Bella, für die Beantwortung unserer Fragen! Wir freuen uns riesig, dich am 22.09.2018 zusammen mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der UPTEMPO MUSICAL ACADEMY auf der Bühne zu sehen! Wir sind sicher, das wird großartig!

Wir wünschen dir für deine berufliche Laufbahn auch weiterhin viel Erfolg! Wir wünschen dir viele spannende Rollen in der ganzen Welt. Und vielleicht sieht man dich ja bald in deiner Traumrolle in Paris!

Viele Grüße!

Eure Judy und eure Ena

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