Nadine Kühn wurde im Jahr 1985 geboren und stand bereits mit 15 Jahren in ihrem ersten Muiscal Freddy – Wie jedes Jahr Ibizain Oberhausen auf der Bühne.
Es folgten zahlreiche Engagements in diversen Musicalproduktionen wie zum Beispiel Vom Geist der Weihnacht, Der kleine Horrorladen oder Bibi Blocksberg – Das Musical. International bekannt wurde Nadine durch die ABBA – The ConcertEuropatournee, auf der sie die Rollen der „Agnetha“ und „Frida“ als Cover übernahm.
Nadine ist nicht „nur“ Musicaldarstellerin, sondern eine waschechte Disneyprinzessin. Mit ihrem Herzensprojekt Princess Entertainment bringt sie als „Rapunzel“, „Cinderella“ oder „Elsa“ auf Geburtstagen, Stadtfesten oder anderen Veranstaltungen die Augen der kleinen und großen Disney Fans zum strahlen.
Außerdem schrieb Nadine als Autorin die Liedtexte, übernahm die Regie und und stand als „Anna Magdalena Wilcke“ im Musical Bach – Der Rebell auf der Bühne, welches im September 2018 am Theater Arnstadt Premiere feierte.
Ab Ende Februar ist Nadine in der Tourproduktion des Musicals Saturday Night Fever zu sehen.
In unserem Interview verrät Nadine was sie gegen Lampenfieber tut, wie sie ihre Texte am Besten lernt und welche Disney Prinzessin sie wäre, hätte sie die Wahl.
Wie bist du dazu gekommen Musicaldarstellerin zu werden?
Ich war 15 Jahre alt, als ich in der Zeitung gelesen habe, dass ein Theater in Oberhausen noch kleinere Rollen zu besetzen hatte. Dann bin ich einfach zum Casting gegangen und war überglücklich, dass ich tatsächlich ein Angebot bekam. Gleich darauf suchte das Musical Vom Geist der Weihnacht noch Jugendliche für die Kinderrollen und so ging ich auch dort zum Vorsingen. Und so nahm alles seinen Lauf.
Was war deine erste Rolle?
Meine Rolle hieß tatsächlich auch „Nadine“. In einer Musicalkomödie in Oberhausen.
Hast du eine Traumrolle?
Ich würde sehr gern einmal „Glinda“ aus Wicked spielen oder „Amneris“ aus Aida. Beides starke Frauen, mit viel Humor und Tragik.
Als Marty spielst du das aufgedrehte Highschool Girlie, wie sieht es privat aus? Wie viel Nadine Kühn steckt in Marty und umgekehrt?
Hahaha! Also, ich glaub es steckt immer ein kleines bisschen von jeder Rolle, die man verkörpert auch in einem. „Marty“ möchte Anerkennung und gesehen werden, ist aber auch noch schrecklich naiv. Und ich glaube durch so eine Phase geht jeder mal, besonders als Darsteller. Ansonsten macht es natürlich unheimlich Spaß aufgedreht und überzogen zu sein, solche Momente kennen meine Freunde und Familie von mir genug – hahahaha.
Hast du Lampenfieber, wenn ja, was machst du dagegen?
Eine gesunde Portion Lampenfieber gehört für mich zum Beruf dazu. Es wäre auch sehr schade wenn es nicht so wäre. Das Publikum ist jeden Abend anders und man muss jeden Tag aufs Neue seine Rolle finden und zum Leben erwecken. Das ist ja auch das Spannende daran.
Wie bereitest du dich auf deine Auftritte vor?
Ich lasse mir Zeit. Wenn es geht bin ich gern etwas früher im Theater um mich in Ruhe fertig zu machen. Dabei höre ich etwas Musik und gehe noch einmal ein paar Dinge in meinem Kopf durch.
Wie lernst du deine Texte?
Wenn ich ein neues Skript bekomme, dann lese ich es erst einmal komplett durch um mir ein Bild von der Geschichte und allen Rollen zu machen. Damit man weiß worum es überhaupt geht und um herauszufinden welchen Bezug man zu welchem Charakter hat. Dann markiere ich all meine Texte, lese sie immer und immer wieder. Im Anschluss schreibe ich mir meine Texte noch einmal auf einen gesonderten Zettel. Es hilft total alles einmal geschrieben zu haben. Und dann heißt es – auswendig lernen, auswendig lernen, auswendig lernen …
Was machst du um zwischen den Auftritten zu entspannen?
Mit meiner Familie und meinen Freunden Zeit verbringen oder mit ihnen telefonieren. Ich liebe es joggen zu gehen! Oder einfach mal Netflix schauen.
Was war dein lustigster Patzer auf der Bühne?
Du meine Güte, ich habe mal bei einem Solosong meine komplette zweite Strophe vergessen. Und dann habe ich einfach „gestanden und gewirkt“ – hahahahaha. Bedeutungsschwanger in die Ferne geschaut während die ganze Cast mich mit Panik in den Augen ansah. Dann habe ich eine dramatische Handbewegung gemacht und im Refrain wieder eingesetzt als wäre nichts gewesen. Ich stand total unter Schock und habe nur gehofft dass dieser Moment schnell vorbeigeht, aber natürlich kommt dir in so einem Moment jede Minute wie eine Ewigkeit vor! Das Publikum dachte sicher „hm, das war aber eine interessante Interpretation!“
Was ist die Idee von Princess Entertainment und wie bist du dazu gekommen?
Princess Entertainment ist meine Leidenschaft! Man kann bekannte Märchenprinzessinnen für Events und Kindergeburtstage buchen. Und das ist einfach zauberhaft zu sehen, wie große und kleine Prinzessinnen und Märchenfans sich an so einem Auftritt erfreuen.
Hättest du die Wahl, welche Prinzessin wärest du und warum?
Das ist eine schwere Frage. Die Disneyprinzessinnen zum Beispiel, haben alle unterschiedliche Qualitäten! Ich liebe Rapunzel weil sie so neugierig, abenteuerlustig und liebevoll ist. Ich bin aber auch ein riesiger Tinkerbell Fan. Und eine Fee zu sein hat sicherlich auch so seine Vorteile.
Du bist Musicaldarstellerin, Regisseurin und trittst als Prinzessin auf! Wie kriegt man alles unter einen Hut? Bleibt da überhaupt noch Zeit für Hobbys oder Privatleben?
Absolut. Meistens bin ich ja nicht alles zur gleichen Zeit! Und das wunderbare ist, dass mein Beruf auch meine Leidenschaft und mein Hobby ist, deshalb genieße ich es umso mehr. Aber natürlich verbringe ich so viel Zeit wie es geht mit meinem Freund und all meinen Lieben zu Hause. Wenn man auf Tournee ist, ist es nicht immer leicht aber es ist machbar.
Welche Frage würdest du dir selber stellen, wärest du an unserer Stelle und was wäre die Antwort?
Was war deine Lieblingsrolle von den Rollen die du bislang gespielt hast?
Ich liebte es „Audrey“ aus dem Musical Der kleine Horrorladen zu sein. Eine wunderbare Rolle und ein großartiges Stück. So viel Humor und gute Musik.
Aber Marty ist auch zauberhaft!
Welche Frage würdest du uns stellen, wärest du der Interviewer?
Wie hat euch Grease gefallen? Kanntet ihr den Film und das Musical zuvor?
Judy: Ich habe den Film schon als Kind gesehen, meine Mama hat ihn mir damals gezeigt. Das Musical habe ich 1997 zum ersten Mal gesehen. Bis heute zieht die Zeit mich in ihren Bann und ich liebe die Kleidung der 50er Jahre!
Die Tour-Inszenierung in Essen sehen zu können war großartig! Ein toller Abend und ein grandioses Ensemble. Ich hatte super viel Spaß und die Songs lassen einen einfach nur schwer still sitzen.
Ena: Grease ist ein absolutes Gute-Laune-Musical! Es macht einfach Spaß den Darstellern dabei zuzusehen, wie sie Spaß haben. Andersrum enthält Grease trotzdem tiefgründigere Momente und Messages an die Zuschauer, wie z.B. die Verzweiflung von „Frenchy“ als sie die Ausbildung verloren hat und nicht mehr weiß was sie machen soll, oder die vermeintliche Schwangerschaft von „Rizzo“.
Ich kannte den Film, ja. Das Musical hatte ich vor unserem Besuch in Essen noch nicht gesehen. Es hat sich definitiv gelohnt! Vielen Dank für die großartige Vorstellung!
Besucht Nadine im Netz:
Facebook: Nadine Kühn
Instagram: @nadinekuehn
Vielen Dank, liebe Nadine, für das tolle Interview! Wir sind gespannt wohin dein Weg dich in Zukunft noch führt. Eins ist sicher, ob Prinzessin oder zeitgeschichtliche Rolle, du gehörst auf die Bühne!
Viele Grüße!
Eure Judy und eure Ena