Jonas Hein war, mit seiner Interpretation der Grafenrolle, für uns eine der großen Entdeckungen im letzten Jahr. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass er sofort auf unsere Anfrage geantwortet und dem Interview zugestimmt hat.
Er verrät uns wie er zu dem Grafen-Hype steht, wie er sich auf die Rolle des „Quasimodo“ vorbereitet hat und was er aus seiner Zeit bei The Voice of Germany mitgenommen hat.
Du hast schon mit 16 Jahren angefangen Tanz, Schauspiel und Gesang in Essen zu studieren. Das ist ja schon sehr jung und zeigt, dass du durchaus sehr genaue Vorstellungen hattest, wie deine berufliche Zukunft aussehen soll. Was hättest du gemacht, wenn es nicht so geklappt hätte, wie du es dir vorgestellt hast? Hattest du einen Plan B in der Hinterhand?
Also erst einmal hatte ich gar keine so genaue Vorstellung von dem was ich einmal machen möchte. Ich wusste nur, dass es etwas kreatives sein muss und am liebsten wollte ich schon immer am Theater arbeiten. Wenn es mit dem Studium in Essen nicht geklappt hätte, hätte ich vielleicht was in Richtung Maskenbildner gemacht.
Von 2010 bis 2014 warst du Mitglied der MusicalCompany am Theater für Niedersachsen und hast dort in vielen verschiedenen Stücken mitgewirkt. Hast du rückblickend eine Lieblingsrolle oder ein Lieblingsmusical aus der Zeit?
Meine Lieblingsrolle in Hildesheim war definitiv „GABE“ in NEXT TO NORMAL. Dieses Stück habe ich geliebt zu spielen.
Du warst Teilnehmer von The Voice of Germany und hast mit Xavier Naidoo zusammengearbeitet. Was nimmst du aus dieser Zeit mit?
Ich nehme eine Menge Erfahrung mit und die Erkenntnis, dass im TV nichts ist wie es scheint. 😉
In Stuttgart hast du als Quasimodo im Musical Der Glöckner von Notre Dame gespielt, auch körperlich eine anspruchsvolle Rolle. Wie bereitet man sich auf so eine Rolle vor?
Das war bisher meine größte Herausforderung, dem körperlichen Anspruch dieser Rolle gerecht zu werde.
Ich habe viel über Ausdauer, meinen Körper und meine Grenzen erfahren. Zur Vorbereitung gab es hauptsächlich Physiotherapie.
Im letzten Jahr warst du als „Jacob Grimm“ in der Uraufführung des Musicals Jacob und Wilhelm Weltenwandler in Hanau zu sehen. „Wilhelm“ möchte die alten Märchen bewahren, „Jacob“ selbst hält nichts davon und landet unverhofft in der Märchenwelt. Wie steht’s mit dir? Was hältst du von Märchen?
Ich liebe Märchen. Diese Geschichten haben meine Kindheit geprägt und es steckt so viel drin von dem man lernen kann.
Wenn du die Wahl hättest, welches Märchen müsste unbedingt als Musical auf die Bühne gebracht werden und welche Märchenfigur wärest du?
Für die Bühne würde ich mir wünschen neue Geschichten zu sehen und Rollen zu spielen die nicht irgendeiner Vorlage entspringen.
In welcher Fantasiewelt würdest du am liebsten einen Tag verbringen?
In der Welt von Harry Potter. Aber sowas von!!!
Derzeit spielst du im Ensemble im Musical Tanz der Vampire und coverst Graf von Krolock. Für einige Musicaldarsteller war genau diese Rolle eine Art Durchbruch. Was macht den Grafen für die Fans so interessant?
Die Faszination „Krolock“ ist schon extrem.
Ich denke diese Figur zieht einen durch diese geheimnisvolle und unnahbare Art in seinen Bann.
Die Grafendiskussion geht ja sicherlich auch nicht komplett an dir vorbei, jeder TdV Fan hat seinen Lieblingsgrafen. Geht man mit der Rolle anders um, wenn man von dem Grafen-Hype weiß, oder schiebt man das komplett in den Hintergrund?
Mir war von Anfang wichtig mich von den vielen Diskussionen im Netz nicht beeinflussen zu lassen.
Ich wollte meinen eigenen „Krolock“ finden und die Rolle durchleuchten und vor allem hinterfragen. Es gibt keine genaue „Krolock-Formel“ oder eine immer gleiche Herangehensweise. Jeder Darsteller bringt etwas ganz eigenes in diese Figur. Denn die Vielfalt von Theater sollte am Ende doch die größte Faszination sein!
Natürlich interessiert uns auch dein lustigster Patzer auf der Bühne?!
Mir ist in einer Vorstellung mal meine Hose gerissen und ich bin ein ganzes Lied lang nur seitwärts über die Bühne gelaufen. Das war sehr peinlich. Aber auch extrem lustig.
Welche Frage(n) würdest du uns stellen, wärest du der Interviewer?
Was macht für euch einen tollen Theaterabend aus?
Judith: Für mich ist es perfekt, wenn ich berührt werde. Dabei ist es mir egal welche Emotion die Geschichte, die Stimmen oder auch einzelne Effekte bei mir auslösen. Es muss mich einfach treffen.
Wenn eine (vielleicht sogar unbekannte) Stimme mir eine Gänsehaut verpasst, oder z.B. ein Drohnen-Flug mir Tränen in die Augen treibt oder aber die erzählte Story mich traurig macht oder zum Lachen bringt, dann gehe ich beseelt nach Hause und hatte einen tollen Abend!
Virena: Ich finde es gar nicht so einfach in Worte zu fassen und zu erklären, was einen tollen Theaterabend ausmacht. Manchmal sind es nur Nuancen, die entscheiden.
Das Musical muss nicht unbedingt eine Mega-Story haben, auch in einfach gestrickten Stories können Tiefe und Emotionen stecken. Das Bühnenbild muss nicht unbedingt opulent sein, manchmal ist weniger einfach mehr. Auf der Bühne müssen nicht unbedingt Profis oder „Musicalstars“ stehen, auch Laiendarsteller/innen und Profis die nicht so gehyped werden haben mich schon umgehauen.
Ähnlich wie bei Judith, es muss mich einfach packen. Irgendwas muss mir in Erinnerung bleiben und das kann so vieles aber auch wenige Kleinigkeiten sein.
Jonas Hein vs Graf von Krolock
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Vielen Dank lieber Jonas, für deine Antworten auf unsere Fragen!
Wir sind sehr gespannt bei welchen Projekten wir dich in Zukunft sehen dürfen und wir sind uns sehr einig: Deine Stimme und deine Mimik haben uns total gepackt und wir wollen mehr davon!
Viele Grüße
Eure Judy und eure Ena