02.11.2018: Bat out of Hell in Oberhausen

Bat out of Hell ist ein Musical aus der Erfolgsfeder von Jim Steinman. Die Songs waren ursprünglich, in Anlehnung an „Peter Pan“, als Musical Neverland gedacht, die Realisierung blieb ihm jedoch aus verschiedensten Gründen verwehrt.

Schlussendlich wurde aus der Musicalvorlage Meat Loaf’s Erfolgstrilogie Bat out of Hell, Back into Hell und The Monster is Loose produziert. Die Alben gehören zu den erfolgreichsten aller Zeiten.

Das Musical Bat out of Hell feierte zunächst im Februar 2017 Premiere in Manchester zog dann nach London und Toronto und wird nun seit April 2018 wieder erfolgreich im Londoner WestEnd aufgeführt.

Am 08.11.2018 wird es in Oberhausen in deutscher Version, kreiert von Frank Ramondund Roland Schimmelpfennig Premiere feiern. So lange konnten wir aber nicht warten!

Am 02.11.2018 war es dann endlich so weit und wir sahen uns die allererste Preview von Bat out of Hell im Stage Metronom Theater in Oberhausen an. Wir waren nach der Trucktour mit dem Cast aus London wirklich gespannt auf die deutsche Fassung und fieberten regelrecht auf den 02.11.2018 hin. Die Im Vorfeld geposteten Videos machten die Wartezeit nicht leichter und die Musik lief rauf und runter.

Das Stage Metronom Theater liegt mitten im schönen Ruhrgebiet. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es direkt hinter dem Theater oder in einem der zahlreichen Parkhäuser des CentrO Oberhausen. Probleme einen Parkplatz zu finden gibt es hier also schonmal nicht.

Wer von weiter weg früh anreist, kann sich in den vielen Restaurants auf der CentrO Promenade noch stärken oder in den unzähligen Läden shoppen gehen.

Am Theater angekommen, haben wir eine gut gefüllte Abendkasse vorgefunden. Viele Besucher scheinen es sich noch spontan überlegt zu haben. Im Foyer wurden erste Umfragen zu den Erwartungen durchgeführt. Wir finden es sehr gut, dass die Meinung der Zuschauer so ernst genommen wird.

Der Merchandise-Shop ist schon stattlich gefüllt. Leider gibt es noch keine Programmhefte. Wir sind gespannt ab wann diese zur Verfügung stehen.

Unsere Plätze im seitlichen linken Rang fanden wir auf Anhieb super. Dazu aber später mehr. Der Blick auf das Bühnenbild hat uns schon beeindruckt. Ähnlich wie bei Tarzan, waren schon Hintergrundgeräusche zu vernehmen. Es kamen dann schon vor dem eigentlichen Beginn ein paar Darsteller ganz beiläufig auf die Bühne und dann beginnt das Stück, wie man es aus Oberhausen schon fast gewohnt ist.

ACHTUNG SPOILER

Eigentlich sagt der Songtitel

>I would do anything for Love<

schon viel über die Handlung von Bat out of Hell aus, es geht in erster Linie um Liebe und das man um seine Liebe kämpfen muss.

Die Geschichte spielt an einem Ort namens Obsidian, dem postapokalyptoschen Manhattan.

Durch einen Chemieunfall wird eine Gruppe von Jugendlichen, The Lost, niemals altern. Der Anführer „Strat“ läuft während einer Demonstration „Raven“, der Tochter des Herrschers „Falco“, über den Weg und verliebt sich in sie.

„Falco“ versucht seine Tochter von „Strat“ und den Lost fernzuhalten, sie entfernt sich dadurch aber immer mehr von ihm. „Ravens“ Mutter „Sloane“ ist auf ihrer Seite und vermisst ihre und die wilde Seite ihres Ehemannes „Falco“.

„Raven“ haut mit „Strat“ ab und „Falco“ lässt daraufhin die Lost gefangen nehmen und quält sie sehr bestialisch. Was währenddessen bereits passiert ist, ahnt er nicht. Für die Lost und für „Raven“ sind es keine guten Nachrichten.

Wer von den Lost „undercover“ bei „Falco“ arbeitet, wer die Lost wieder befreit und wer von ihnen einen folgenschweren Handel mit „Falco“ eingeht, solltet ihr euch unbedingt selber anschauen!

Aber wir können euch durchaus schonmal verraten: Es gibt ein Happy End!

Die deutsche Cast ist brillant ausgewählt!

Robin Reitsma als „Strat“ haben wir bereits im Vorfeld kennenlernen dürfen und waren gespannt auf seine Umsetzung der Rolle, zumal Andrew Polec bei der Trucktour im Vorfeld die Latte ziemlich hoch gelegt hat. Robin war großartig! Sowohl seine fantastische Stimme, als auch die Bühnenpräsenz passen perfekt zur Rolle! Robin rockt das Ding!

Auch Sarah Kornfeld als „Raven“ durften wir bereits persönlich kennenlernen, haben sie aber leider nicht auf der Bühne erleben dürfen. Bei unserem Besuch sahen wir Maureen Mac Gillavry. Ihre Stimme und Optik passen ebenfalls wunderbar!

Alex Melcher spielt den „Falco“ und hat mit rockiger Stimme und so mancher witziger Einlage voll überzeugt! Danke für so viel Zeit an der SD!

Mit Willemijn Verkaik als „Sloane“ wurde ein absoluter Musicalstar verpflichtet. Über ihre unglaublich tolle Stimme müssen wir sicher nicht viel sagen. Sie hat uns in ihrer Rolle mit viel Humor und einer ganz anderen Seite sehr überrascht.

Tom van der Ven als „Tink“ haben wir bisher als „Alfred“ im Musical Tanz der Vampiregesehen und es war uns ehrlich gesagt schwer vorstellbar, wie der stille und zurückhaltende „Alfred“ in ein Rockmusical passen soll. Aber auch die Rolle des „Tink“ ist perfekt mit Tom besetzt! Er zeigt viele Emotionen und die Rolle scheint wie für ihn gemacht.

Aisata Blackman stand als „Zahara“ auf der Bühne. Ihre warme Stimme harmoniert perfekt mit der von Benet Monteiro als „Jagwire“. Ihn kannten wir bereits aus Kinky Boots, dort hat er alternierend eine der Hauptrollen („Lola“) gespielt und das Publikum von sich überzeugt. Beide haben uns gesanglich und schauspielerisch absolut begeistert. Sie haben sehr berührende Duette gesungen und unseren Nerv getroffen.

Das gesamte Ensemble hat einen ganz großartigen Job gemacht. Wir waren begeistert von den Choreografien und der Synchronität die heute schon nahezu perfekt war.

Wir müssen ehrlich sagen, dass wir ein wenig brauchten um im Stück anzukommen. Es passiert so viel auf der Bühne, dass wir uns zunächst orientieren mussten. Bat Out of Hell wählt sehr moderne Methoden um den Zuschauer mitzunehmen. So wird zum Beispiel das Geschehen in „Ravens“ Zimmer durch eine Live-Kamera auf eine Video-Wall übertragen.

Das äußere Bühnenbild bleibt im Endeffekt konstant und die Szenen wechseln durch kleinere Veränderungen. Man sieht dauerhaft den „Falco-Tower“, der sinnbildlich den Griff einer Gitarre darstellt und das „Deep End“ der Lost. Durch Kulissenveränderungen sieht man dann „Ravens“ Zimmer, die Bar der Lost oder das „Falco Gefängnis“. Die Sound- und Lichttechnik ist großartig und bietet sehr viele Überraschungen. Auch an Pyro-Effekten wird nicht gespart.

Wir empfanden unseren Gesamtüberblick über die Bühne als sehr angenehm. Unsere Wahl würde wieder so fallen, da man einfach alles super im Blick haben kann. Vielleicht wären Plätze etwas mittiger optimaler, da man tatsächlich ein paar Szenen nicht vollständig sehen konnte. Bei manchen hat es nicht gestört, da diese ebenfalls auf Video-Walls übertragen wurden, andere konnten wir nicht komplett verfolgen. Dies hindert aber nicht daran, der Handlung gut folgen zu können.

Die Übersetzung des Originals in die deutsche Sprache fanden wir, trotz der vielen Kritik im Vorfeld, insgesamt sehr gelungen. In den Songs wird teilweise zwischen deutschem und englischem Text gewechselt. Das passte wunderbar und schaffte somit die Brücke zum Original.

Die Musik ist, wie erwartet, großartig! Von Rocksongs über Balladen bis hin zu Swing Melodien ist alles enthalten und holt das Publikum von Anfang an ab.

Unser Fazit: Schaut es euch an! Bat out of Hell birgt einige Überraschungen und auch wenn man am Anfang ein bisschen braucht um reinzukommen, „gewöhnt“ man sich im Laufe des Stückes sehr schnell an die Postapokalypse! Wir glauben wir werden es bestimmt noch einmal sehen!

Viele Grüße!

Eure Judy und Eure Ena

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