27.10.2018: The Addams Family in Solingen

Am 27.10.2018 führte uns unsere Challenge nach Solingen und wir mussten uns die Frage stellen:

Bist du ein Addams?

Das Theater in Solingen bietet leider nicht Unmengen an Parkmöglichkeiten. Man sollte also rechtzeitig anreisen um einen nahegelegenen Parkplatz zu ergattern.

Wir müssen sagen, wir haben noch in wenigen Theatern so bequem gesessen. Ein toller Saal der auch durch seine Architektur überzeugt.

Das Stück begann mit dem „eiskalten Händchen“, welches das Publikum dazu animierte, den Rhythmus des Prologs zu schnipsen. Es hat Spaß gemacht so interaktiv in das Stück zu starten.

Die Addams Family lebt in einem Haus im New Yorker Central Park und führt ein Leben in der Dunkelheit zwischen Leben und Tod.

Die Tochter der Familie, „Wednesday Addams“ (Lena Hogekamp), ist normalerweise die Dunkelheit in Person. Sie streift mit einer Armbrust durch den Central Park, trifft dort „Lucas Beinecke“ (Juliusz Konieczny), einen jungen Mann aus gutem Hause, verliebt sich in ihn und plötzlich ändert sich ihre komplette Welt.

„Wednesday“ erzählt ihrem Vater „Gomez“ (Niko Georgopoulos) das „Lucas“ ihr einen Heiratsantrag gemacht hat und bittet ihn, es nicht ihrer Mutter „Morticia“ (Hanna Krikcziokat) zu verraten. Er gerät in einen Zwiespalt und durch das Geheimnis von Vater und Tochter steht die Ehe von „Gomez“ und „Morticia“ auf dem Spiel.

„Gomez’“ Bruder „Fester“ (Thomas Heyl) kämpft zusammen mit den Ahnen der Familie für die Liebe des jungen Paares und arrangiert die eine oder andere Hilfestellung.

„Lucas’“ Eltern, „Alice Beineke“ (Dorina Joch) und „Mal Beineke“ (Christian Tillmann) sind bei den Addams zu einem Abendessen eingeladen, von dem „Morticia“ wenig begeistert ist. „Wednesday“ bittet ihre Familie nur an einem Abend „normal“ zu sein.

„Morticia“ besteht auf die Tradition nach dem Essen „Das Spiel“ zu spielen. Hierbei trinkt jeder nacheinander einen Schluck aus einem Kelch und muss ein lange gehütetes Geheimnis verraten.

„Wednesday’s“ eifersüchtiger Bruder „Pugsley Addams“ (John Jürgens) stiehlt einen persönlichkeitsverändernden Trunk von der schrulligen „Grandma Addams“ (Kati Mühlenbein) um ihn seiner Schwester zu verabreichen. Er hofft, dass er sie dadurch nicht an „Lucas“ verliert und sie ihn weiterhin zu seiner Freude quält und foltert.

Doch nicht „Wednesday“ sondern „Alice Beineke“ nimmt einen Schluck von dem Trunk und der Abend nimmt seinen Lauf…

Mit dem Musical The Addams Family hat der Creative Arts Group e.V. etwas ganz großartiges auf die Beine gestellt.

Dem Verein gehören ca. 150 Mitglieder an, die ehrenamtlich auf der Bühne, hinter der Bühne oder im Orchestergraben tatkräftig anpacken um so große Projekte durchführen zu können.

Alleine das Orchester, unter der Leitung von Vereinsgründer und erstem Vorsitzenden Timo White, besteht aus rund 45 Personen. Diese Größe ist in den allermeisten Fällen nichtmal bei großen Produktionen zu finden und macht die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Orchester hat uns sehr beeindruckt und verdammt oft für Gänsehaut gesorgt!

Die Darsteller auf der Bühne sind allesamt sehr professionell und müssen sich absolut nicht hinter „Profis“ im Business verstecken.

Nico Georgopoulos steht als Familienoberhaupt „Gomez Addams“ auf der Bühne. Mit seinem Temperament und seiner Stimme ist er die perfekte Besetzung und hat das Publikum von Anfang an begeistert. Den spanischen Akzent hat man ihm absolut abgekauft und er hat ihn sehr gekonnt präsentiert.

Die Rolle der „Morticia Addams“ wurde an dem Abend von Hanna Krikcziokatverkörpert. Die Arroganz und Leidenschaft, die zu „Morticia“ gehört hat sie wunderbar umgesetzt.

Stimmlich hat uns Lena Hogekamp am meisten überrascht. Sie spielt die Tochter „Wednesday Addams“ und hat uns mit ihrer Stimme und Professionalität absolut überzeugt und berührt. Sie hat unheimlich viel Witz reingebracht und man hat ihr die Rolle direkt von Anfang an abgekauft.

(c) Judy‘s und Ena‘s Musicalchallenge

John-Samuel Jürgens hat „Pugsley Addams“ so überzeugend gespielt, dass man ihm die Lust am Schmerz absolut abgenommen hat. Auch die leisen Töne der Angst um seine Schwester waren sehr authentisch.

Kati Mühlenbein hat die Rolle der eigenwilligen „Grandma Addams“ fabelhaft auf die Bühne gebracht. Mit sehr viel Humor und Witz hat sie jeden zum Lachen gebracht.

Juliusz Konieczny als „Lucas Beineke“ war der perfekte High School Boy und hat seine Rolle bestens verkörpert. Er war stimmlich und auch schauspielerisch absolut überzeugend.

Dorina Joch und Christian Tillmann als „Alice“ und „Mal Beineke“ hätten die Spießigkeit der Eltern nicht besser interpretieren können. Die Rollen haben sehr bieder begonnen und sind in einer Explosion alter Jugendlichkeit angekommen.

„Onkel Fester“, der von Thomas Heylverkörpert wurde, hat mit einer wunderbaren Stimme brilliert. Er hat genau die richtige Bühnenpräsenz und konnte sowohl die sanfte Seite der Rolle als auch die humoristische Seite bestens präsentieren.

Nicht zuletzt ist Frank Röhrig zu nennen, der den Butler „Lurch“ verkörpert. Er sagt im Grunde nichts und sagt doch so viel! Seine Rolle bringt jeden Zuschauer zum Lachen und am Ende überrascht er auch noch mit einer ganz tollen Gesangseinlage.

Bevor wir zu unserem Resümee kommen, gilt ein ganz großes Lob dem riesigen Ensemble. 31 Darsteller, von jung bis alt, bringen so viel Leben auf die Bühne. Dazu sorgen Untote wie „Spock“, „Charlie Chaplin“ oder „Marilyn Monroe“ zusätzlich für ein Schmunzeln. Jede Ensembleszene lebt, obwohl doch alle tot sind.

Es war ein rundum gelungener Abend! Es war richtig berührend, die Freude der Darsteller, des Dirigenten, des Orchesters und allen weiteren Beteiligten, wie Maske, Choreografie und Kostüm zu sehen. Das Team hat heute vor ausverkauftem Haus gespielt und es gab zu recht minutenlangen Applaus und Standing Ovations.

Für uns ist die Frage beantwortet:

Wir sind ein Addams(Fan)!

Wir sind sehr beeindruckt von dem, was der Creative Arts Group e.V. da auf die Bühne gebracht hat und freuen uns riesig auf das nächste Projekt, denn da sind wir auf jeden Fall dabei!

Viele Grüße!

Eure Judy und eure Ena

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