„Winterjam – Sascha Krebs & Friends“ – ein Abend unter Freunden und unter dem Motto „Improvisation“. Ein Motto, was sich den ganzen Abend wie ein roter Faden zieht und was diesen umso sympathischer macht. Nicht perfekt, aber perfekt improvisiert.
19.10.2018 – Ich sehe ein Konzert dieser Reihe zum ersten Mal und muss gleich sagen – leider zum ersten Mal. Sascha Krebs & Friends ist in jeder Hinsicht ein Abend unter Freunden. Wer es noch nicht miterlebt hat, sollte 2019 schnell sein und sich Karten sichern! Roberta Valentini musste aufgrund der Proben für das Musical Ghost in Hamburg leider absagen und durch die verlängerte Bühnensaison waren die Ton- und Lichttechniker noch im Urlaub. Aber es gibt ja Patrick Embach.
„Ein großer Dank geht an Patrick Embach, der trotz Erkältung heute dabei ist und sich um die Licht- und Tontechnik gekümmert hat. Und ach ja – das Bad hat er auch noch gefliest. Hättest du mal vorher gewusst, dass nächstes Jahr alles renoviert wird … und um den Berliner Flughafen wird er sich sicher auch noch die Tage kümmern.“ (Sascha Krebs)
Alle Zuschauer nehmen Ihre Plätze ein und warten gespannt auf den Start des Abends. Viele haben mir bereits von früheren Konzerten berichtet und alle waren ohne Ausnahme des vollen Lobes. Ich bin also gespannt, was auf mich zukommt. Mit leichter Verspätung beginnt das Konzert. Das Publikum wird begrüßt und es geht direkt fulminant und stimmgewaltig los.
Sascha Krebs (Gesang), Patrick Stanke (Gesang und Gitarre), Patrick Embach (Piano, Sound- und Lichttechnik) und Christof Brill(Gitarre) heizen dem ausverkauften Kulturhaus ordentlich ein. Das Publikum ist von Anfang an gefesselt und in bester Stimmung. Immer wieder wird der musikalische Abend durch lockere Sprüche ergänzt – auch das mach den besonderen Charme aus.
„Es gibt Songs, die gehören verbrannt – der nächste gehört gleich auch dazu.“ (Patrick Stanke)
Ein kühles Getränk auf der Bühne, ein #selfievideoohnegrund, eine Live-Übertragung auf Facebook, eine improvisierte Nebelmaschine (E-Zigarette von Patrick Stanke macht es möglich) während des Konzertes, hier und da ein paar Anekdoten aus den Vorjahren, der ein oder andere Witz auf der Zunge, eine improvisierte Lichtshow von Patrick Stanke und Sascha Krebs – all das und noch viel mehr macht den Abend zu einem besonderen Ereignis: Ein Abend mit viel Humor, guter Laune, mitsingenden Zuschauern und jeder Menge guter Musik.
„Letztes Jahr gab es auf dieser Bühne einen Heiratsantrag. Heute haben die beiden geheiratet und sitzen im Publikum. Herzlichen Glückwunsch. Der nächste Song ist für Euch!“ (Patrick Stanke)
Es werden rote Knicklichter verteilt und Patrick Stanke stimmt ruhige Töne für das Brautpaar an. Alle haben diesen Moment mit den beiden nur zu gerne geteilt. Danach kommt sogar noch die Braut auf die Bühne und überrascht ihren Bräutigam mit einem herzzerreißenden und sehr schön gesungenen Lied, muss sichtlich mit ihren Tränen der Freude kämpfen. Ein Moment, bei dem es jedem Zuschauer warm ums Herz wird.
Danach sind die vier Sänger wieder dran, der Endspurt des Abends wird eingeläutet. Ein Lied nach dem anderen animiert die Zuschauer zum lauten Mitsingen – die Stimmung könnte besser nicht sein. Dann wird das letzte Lied angestimmt, die Sänger verlassen die Bühne und kommen kurze Zeit später für eine Zugabe, die mehr als laut gefordert wurde, zurück auf die Bühne.
Die Zugabe wird mein persönliches Highlight des Konzertes. Normalerweise werden in diesem Konzertformat keine Musical-Songs angestimmt, aber diesmal gibt es eine Ausnahme. Improvisiert oder nicht, es war einfach wieder ein unfassbar emotionaler Moment, der sicherlich nicht nur den Bühnenbesuchern des diesjährigen Festspielsommers im Gedächtnis bleibt.
„Beim nächsten Song muss ich mir den Text anschauen, denn den kann ich nicht so gut.“ (Patrick Stanke)
Patrick Stanke verzaubert das Publikum mit >Bring ihn heim< und die Erinnerungen an Les Misérables werden erneut zum Leben erweckt, nachdem er kurz zuvor als „bester Hauptdarsteller“ den „Ca Capo Musicalaward“ mit dieser Rolle für sich entscheiden konnte. An dieser Stelle nochmal „Glückwunsch zu dieser Auszeichnung, Patrick!“.
Nachdem ich diesen Song wenige Tage vorher im Duett Patrick Stanke/Christian A. Müllerbei den Muscial Tenors erleben durfte, ist es diesmal ein wunderbares Solo von Patrick Stanke mit Gitarrenbegleitung durch Christoff Brill. Alle Zuschauer hören diesem Moment fasziniert zu und mit einem frenetischen Applaus wird gezeigt, dass dieses Lied den Nerv der Zuschauer zu hundert Prozent trifft.
Nach diesem sehr berührenden Titel wird dem kräftig mitsingenden Publikum nochmal richtig eingeheizt. Freude und Begeisterung durchströmen den gesamten Raum. Das Konzert wird mit persönlichen Worten von Sascha Krebs beendet und alle werden zu einem gemeinsamen Umtrunk im Foyer eingeladen.
„Lasst uns gerne noch gemeinsam was trinken. Wir sind gleich bei Euch!“ (Sascha Krebs)
Diese Einladung nimmt man doch gerne an. Nach einer kurzen Wartezeit haben sich alle noch Zeit genommen und das ein oder andere Gespräch kam zustande.
Mein Fazit: Ein Abend unter Freunden, ein Abend bester Unterhaltung – ein musikalischer Höhepunkt in der Festspielstadt Tecklenburg, mit einer großen Portion Humor und jeder Menge guter Laune. Stimmgewaltig und musikalisch auf höchstem Niveau präsentieren sich Sascha Krebs, Patrick Stanke, Patrick Embach und Christof Brill. Mehr kann man von so einem Konzert nicht erwarten. Es war grandios! Ob mal ein Ton etwas daneben, die Lichttechnik nur improvisiert ist oder der ein oder andere kleine Patzer dazwischen kommt. Jede Situation kann mit einem Spruch aufgelockert werden. Das Publikum haben die vier Herren an diesem Abend auf jeden Fall zu jeder Sekunde auf Ihrer Seite. Gerne wieder! Ich freue mich auf 2019!
Viele Grüße!
Eure MaKaSa