Als wir hörten, dass die UK Tour von Miss Saigon in Köln gastieren wird, stand für uns ziemlich schnell fest, dass wir uns diesen Klassiker aus der Feder von Claude-Michel Schönberg und Alain Boublil unbedingt ansehen müssen, also waren die Karten für den 12.02.2019 schnell gekauft.
Bereits in den 90er Jahren zog das Musical Miss Saigon weltweit über 36 Mio. Zuschauer in seinen Bann und im Jahr 2019 sollten wir dann auch endlich dazugehören.
Die Handlung spielt im Frühjahr 1975, mitten in den letzten Tagen des Vietnamkrieges.
Unter Aufsicht des „Engineers“, ihrem Zuhälter, treten vietnamesische Barmädchen vor den amerikanischen GIs im Nachtclub Dreamland auf. Ein neues Mädchen, die 17jährige „Kim“ kommt nach dem Tod ihrer Familie dazu. Die Barmädchen hoffen, mit Ihren Auftritten einen amerikanischen GI zu finden, der sie nach Amerika mitnimmt. Der „Engineer“ träumt ebenfalls den >American Dream< und hofft auf ein Visum.
An diesem Abend soll die Wahl zur Miss Saigon stattfinden und die Barmädchen präsentieren sich provokant und aufreizend den GIs, nur „Kim“ ist schüchtern, was dem GI „Chris sehr gefällt. „John“ bemerkt, dass „Chris“ von „Kim“ fasziniert ist und bezahlt für seinen Freund beim „Engineer“ um „Chris“ eine Nacht mit „Kim“ zu ermöglichen, die sie dann auch gemeinsam verbringen.
„Kim“ erzählt ihm vom Tod ihrer Eltern und ihrer Verlobung mit einem Mann, den sie nicht liebt und dass sie keine andere Möglichkeit sieht, außer sich im Dreamland zu verkaufen. „Chris“ bietet ihr Geld an, welches sie ablehnt und sie gestehen sich gegenseitig ihre Liebe.
Die Eroberung Saigons durch die Vietcong steht kurz bevor, daher drängt „John“ seinen Freund „Chris“ sofort in die Botschaft zu kommen, als dieser ihm mitteilt, dass er bei „Kim“ bleiben möchte.
Daraufhin kauft „Chris“ „Kim“ beim „Engineer“ frei und die Barmädchen bereiten die Segnungszeremonie für das verliebte Paar vor. Die Feier wird von „Thuy“, „Kims“ früherem Verlobten gestört, der auf das Versprechen von „Kims“ Vater ihn zu heiraten besteht, doch „Kim“ weist ihn zurück und „Chris“ verspricht ihr sie mit nach Amerika zu nehmen.
Drei Jahre nach dem Fall Saigons lebt „Kim“ in einem Flüchtlingslager und „Chris“ ist zurück nach Amerika gegangen, hat dort seine Frau „Ellen“ geheiratet und hat jede Nacht Albträume von den Geschehnissen und Erinnerungen an den Krieg.
Der „Engineer“ wurde zwischenzeitlich festgenommen und bekommt von dem mittlerweile mächtigen „Thuy“ 48 Stunden Zeit um „Kim“ zu finden, dann ist er frei.
Beide finden „Kim“ in ihrem Versteck, und „Thuy“ will sie zur Ehe zwingen. Doch „Kim“ hat ein Geheimnis, sie hat einen gemeinsamen Sohn mit „Chris“.
„Thuy“ will das „Hindernis“ töten, daraufhin tötet „Kim“ ihn und flieht zusammen mit dem „Engineer“, der sich ab da als ihr Bruder ausgibt, nach Bangkok um einen Weg nach Amerika zu „Chris“ zu finden.
In den USA arbeitet „John“ für eine Institution, die sich um die Kinder amerikanischer Soldaten und vietnamesischer Mütter, den Bui-Doi kümmert und bekommt dadurch mit, das „Chris“ zusammen mit „Kim“ einen Sohn hat und beide sich in Bangkok befinden. „John“, „Chris“ und „Ellen“ reisen zusammen dort hin.
In Bangkok begegnet „John“ dem „Engineer“ auf der Such nach „Kim“, die er in einem Club namens Moulin Rouge findet.
„Kim“ spürt, dass „Chris“ in der Nähe ist und glaubt, dass er gekommen ist um sie und ihren Sohn „Tam“ nach Amerika zu holen. Sie bittet die Seelen ihrer verstorbenen Eltern um ihren Segen. Stattdessen wird sie von Erinnerungen an die dramatischen Ereignisse während des Krieges heimgesucht: In einer Rückblende durchlebt „Kim“ die Nacht des Abschiedes von „Chris“ erneut. Er hatte ihr ein Visum für die Ausreise nach Amerika beschafft, doch die Evakuierung Saigons hat schneller begonnen als erwartet. Es wird ihm verweigert „Kim“ zu holen und die Tore der Botschaft werden geschlossen, kurz bevor „Kim“ dort eintrifft. „Chris“ muss Saigon mit dem letzten Hubschrauber verlassen und „Kim“ bleibt weinend am Tor zurück.
Zurück in der Gegenwart hat der „Engineer“ das Hotel von „Chris“ gefunden und „Kim“ eilt direkt zu ihm, trifft aber stattdessen auf seine Frau „Ellen“ und erfährt die Wahrheit über „Chris“.
„Kim“ besteht darauf, dass „Tam“ mit nach Amerika geht um dort ein besseres Leben zu führen, „Ellen“ will Mutter und Sohn aber nicht trennen. „Kim“ macht „Ellen“ Vorwürfe und geht.
„Chris“ und „Ellen“ vereinbaren, „Kim“ und „Tam“ in Bangkok finanziell zu unterstützen um weder Mutter und Kind zu trennen, noch „Kim“ mit in die USA zu nehmen.
„Kim“ glaubt fest daran, dass „Chris“ seinen Sohn mit nach Amerika nimmt und trifft eine Entscheidung, die keinen Zweifel an ihrem Plan zulässt.
Die Besetzung am Tag unseres Besuchs war grandios! Alle Darstellerinnen und Darsteller waren gesanglich sowie schauspielerisch unglaublich gut!
„Kim“ und „Chris“ haben so viel Gefühl in ihren Stimmen, dass eigentlich jede Szene wahnsinnig emotional war. Besonders wenn man selber Mutter ist, berührt das Stück ganz enorm. Die Liebe „Kims“ zu ihrem Sohn war förmlich im Raum zu fühlen.
Ganz besonders der „Engineer“ hat bei seinem >The American Dream< die komplett leere Bühne mit seiner Stimme derartig gefüllt, dass wir kein Stück Requisite gebraucht hätten, um mit dem Bild, das am Ende des Songs entsteht, nach Hause zu gehen.
Auch wenn das Stück komplett in englischer Sprache dargeboten wurde, brauchte man die an den Seiten eingeblendeten Übersetzungen in keinster Weise, denn alles war so detailreich auf die Bühne gebracht, dass man sich mitten in der Szene wiedergefunden hat.
Unser Fazit: Miss Saigon ist ein emotionales Meisterwerk, dass seinesgleichen sucht. Wenn ihr die Chance habt es noch zu sehen, nutzt sie! Es lohnt sich auf jeden Fall!
Viele Grüße!
Eure Judy und eure Ena