Am 10.10.2018 führte uns unsere Challenge ins Capitol Theater nach Düsseldorf und wir durften an der Opening Night von Flashdance teilnehmen.
Die Parkplatzsuche am Capitol Theater gestaltet sich momentan, bedingt durch eine Baustelle, ziemlich schwierig. Also plant bei eurem Besuch unbedingt eine längere Anreise ein. In den umliegenden Wohngebieten muss man absolutes Glück haben einen Parkplatz zu finden. Es gibt allerdings ein Parkhaus am Bahnhof. Die Parkgebühren sind durch den angebotenen Theatertarif, überschaubar und der Fußweg beträgt ca. 10 Minuten. Hier ein Flyer der im Capitol zu dem Thema ausliegt.
Am bzw. im Capitol angekommen wurden wir zunächst durch ein Kamerateam des WDR begrüßt. Es wurde ein Beitrag über das Musical gedreht und wir sollten eines der bekannten Lieder aus Flashdance ansingen. Da wir beide ALLES besser können als singen, haben wir dankend abgelehnt. Judy erklärte der Moderatorin dazu, was ihr Freund immer zu ihr sagt, sobald sie auch nur einen Ton anstimmt: „Wenn du alles so gut könntest wie singen, wärest du nicht überlebensfähig“. Der Spruch saß und wurde natürlich auch ausgestrahlt.
In der Mediathek fanden wir die Sendung, ab Minute 23 beginnt der Beitrag zu Flashdance – Das Musical.
WDR Düsseldorf Lokalzeit vom 10.10.2018
Vor der Show haben wir uns noch ein wenig im Foyer aufgehalten und so manche, aus Musical, Fernsehen und Sport bekannte, Personen getroffen.
Vini Gomes, Sarah Kornfeld und Robin Reitsma, Darsteller des Musicals Bat out of Hell waren vor Ort, um sich, trotz stressiger Vorbereitungen für die Premiere von Bat out of Hell am 08.11.2018, die Show anzusehen.
Die dreifache Deutsche Meisterin im Eiskunstlauf Tanja Szewczenko und ihr Ehemann Norman Jeschke, erfolgreicher ehemaliger Eiskunstläufer im Paarlauf, waren ebenfalls anwesend und freuten sich auf den Abend.
Weitere Gäste waren Tanja Lanäus, bekannt aus Hotel Verschmitzt und vielen weiteren TV Produktionen, sowie Sarah Victoria Schalow, Isabel Vollmer und Katrin Höft, die derzeit in der RTL Vorabendserie Freundinnen – Jetzt erst recht zu sehen sind.
Einige Teilnehmer von Ninja Warriors Germany und Big Bounce, beides RTL Shows, waren extra für die Opening Night angereist.
Aber jetzt zum eigentlich Thema:
FLASHDANCE – DAS MUSICAL
Achtung! Spoiler!
Alexandra „Alex“ Owens ist Auszubildende in der Schweißerei der Hurleys. Tagsüber geht sie ihrer Ausbildung nach, nachts verdient sie ihr Geld als Tänzerin in „Harry’s Bar“, in der auch ihre beste Freundin „Gloria“ arbeitet, weil sie mit ihrem Einkommen als Schweißerin nicht über die Runden kommt.
Sie träumt von einer klassischen Tanzausbildung an der feinen Shipley Tanzakademie, sieht ihren Traum jedoch aufgrund ihres Standes in der Gesellschaft und in Ermangelung an professionellem Tanzunterricht als aussichtslos.
Auf der Arbeit lernt sie ihren neuen Chef „Nick Hurley“ kennen, der von der jungen „Alex“ total angetan ist und er kann sie überzeugen ihn zu daten. Sie lernen sich näher kennen und werden ein Paar.
Durch „Nicks“ Einfluss und eine großzügige Spende, gelingt es „Alex“ ein Vortanzen bei der Shipley Tanzakademie zu bekommen. „Alex“ erfährt aber davon, dass sie nur durch „Nick“ eingeladen wurde und will nicht zu ihrem Termin gehen. Zudem bringt das einen Bruch in die junge Beziehung.
Zwischenzeitlich hat „Gloria“ ihren Job bei „Harry“ gekündigt und tanzt in einem zwielichtigen Club, wo sie der Besitzer „C.C.“ mit Drogen gefügig macht und ihr die große Karriere im Musikbusiness verspricht.
„Nick“ kündigt seinen Job in der Geschäftsführung, da er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, die Entlassungen durchzusetzen, die ihm aufgetragen wurden und das Paar findet wieder zueinander.
Durch die Überredung von „Alex“ Wegbegleiterin „Hannah“ und deren Glauben an sie, geht „Alex“ schließlich doch zum Vortanzen.
Zuvor rettet sie ihre Freundin „Gloria“ aus den Fängen des Clubbesitzers.
Beim Vortanzen haut „Alex“ die Jury mit ihrer eigenen Choreographie und der Art wie sie tanzt buchstäblich vom Hocker und bekommt schlussendlich einen Platz an der Shipley Akademie.
Ende gut, alles gut!
Die Umsetzung vom Kultfilm zum Musical ist sehr gut gelungen. Wer den Film nicht aus den 80ern kennt, kann der Story einwandfrei folgen und wird in eine moderne Geschichte entführt. Judy kannte den Film ursprünglich nicht und hat ihn kurz vorher als Vorbereitung geschaut. Wir sind erleichtert, dass das Stück mehr an die heutige Gesellschaft angepasst wurde und nicht so klischeebehaftet ist wie der Film.
Die Inszenierung ist mit modernen Choreografien und einem charmanten Witz ganz in unserer Zeit angekommen ohne die 80er optisch zu verlassen. Sowohl jeder Fan des Originals, als auch jeder „Unwissende“ kann bestens in die Welt von „Alex“, „Nick“ und „Gloria“ eintauchen und sie auf ihrem Weg begleiten.
Dem Bühnenbild ist nicht anzumerken, dass es sich um eine Tourproduktion handelt. Es gibt im Hintergrund 12 einzelne, verschieden große Videowalls die sich teilweise drehen lassen. Im Vordergrund steht ein industrielles Gestell mit einer hydraulischen Brücke. Mal ist es das Stahlwerk mit seinen Feuern und mal die Ballettschule. Dann wieder „Alex“ Wohnung oder die Bar „Harry’s“ in der im Hintergrund virtuelle Barkeeper Drinks mixen. Die Bühne ist im Handumdrehen in etwas völlig anderes verwandelt und man fühlt sich mitten im Geschehen. Der industrielle Style der Kulissen passt obendrein noch so wunderbar in das Capitol Theater. Das umgebaute Straßenbahndepot bietet nach wie vor noch so viel industriellen Charme, dass Flashdance nicht besser in dieses Theater hätte passen können.
Das sechsköpfige Orchester unter dem Dirigenten Damian Omansen, hat nicht nach der „kleinen“ Besetzung geklungen, im Gegenteil! Wir fanden die Musik zu Anfang etwas zu laut, was aber sicher an der Aussteuerung lag. Es hat sich im Laufe des ersten Aktes relativiert. Musikalisch ab da ein wahrer Genuss.
Die bekannten Songs >What a feeling<, >Maniac<, >I love Rock’n Roll< und >Gloria< wurden im englischen Original gesunden, was wir als sehr passend empfunden haben. Die deutschen Songs waren ebenfalls sehr eingängig und haben uns sehr gut gefallen.
Die Darsteller des Abends haben wirklich Tolles geleistet und uns sehr beeindruckt. Wunderbare Stimmen und sehr frische Choreografien, die den Darstellern zum Teil körperliche Höchstform abverlangen. Es gibt Tänzer im Cast die nicht am Gesang beteiligt sind. Sie haben alle ganz großartig gezeigt wie leicht man etwas doch sehr anstrengendes aussehen lassen kann.
Ann Sophie Dürmeyer spielte die Rolle der „Alex Owens“ in ihrem ersten Musical Engagement und war im Vorfeld total aufgeregt wie Sie uns im Anschluss verriet. Sie hatte sehr viel Spaß auf der Bühne und es war ein ganz besonderer Abend für sie.
Seit ihrer Kindheit tanzt Ann Sophie Ballett, studierte Schauspiel am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York und ist hauptberuflich als Sängerin und Songwriterin tätig. 2015 trat sie mit dem Song >Black Smoke< für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Wien an.
Die Aufregung war Ann Sophie nicht anzumerken! Sie überzeugte uns absolut mit ihrer warmen und kraftvollen Stimme und ihrer Bühnenpräsenz. Die tänzerische Leistung war brillant! Ihr Musical Debüt hat sie in unseren Augen grandios gemeistert und wir wären nicht überrascht, wenn man Ann Sophie auch zukünftig öfter auf der Musicalbühne erleben würde.
Sasha di Capri verkörpert die Rolle des „Nick Hurley“. Er studierte an der Stage School of Music, Dance and Drama in Hamburg.
Man konnte ihn bereits in zahlreichen Musicalproduktionen, unter Anderem als „Biest“ in Die Schöne und das Biest, „Danny“ im Musical Grease und „Judas“ in Jesus Christ Superstar auf der Bühne erleben.
Ebenso hatte er Gastauftritte als Schauspieler in der Telenovela Verliebt in Berlin und der Daily Soap Alles was zählt.
Nach der Show verriet er uns:
Ich hatte unglaublich viel Spaß auf der Bühne!
Der Spaß war ihm anzumerken! Sasha hat die Rolle perfekt umgesetzt und passt wunderbar in die Rolle des „Nick Hurley“. Mit seiner Lässigkeit hat er so manches Frauenherz höher schlagen lassen.
Claudia Artner verkörpert „Alex“ beste Freundin „Gloria“. Die gebürtige Niederösterreicherin studierte Musical an den Performing Arts Studios Vienna. Neben Rollen in namhaften Produktionen wie Camp Rock, Alice im Wunderland und Disneys Aladdin, hat Claudia auch ihr TV Debüt im Film Die Tänzerin gegeben. Zuletzt war sie mit Pia Douwes und Uwe Kröger mit der Show Die größten Musicals aller Zeiten auf Tour.
Uns hat Claudia mit ihrer Stimme total berührt und wir hoffen sie noch öfter erleben zu können! Sie hat „Gloria“ bestens zu ihrer Rolle gemacht und in jeder Szene sehr treffend alle Emotionen rüber gebracht.
Michael B. Sattler spielt den zwielichtigen Clubbesitzer „C.C.“. Der gebürtige Nürnberger absolvierte seine Musicalausbildung an der Stage School Art in Hamburg. Er hatte bereits Engagements in Produktionen wie Hair, Kiss me Kate, West Side Story oder Jesus Christ Superstar.
Michael hat man seine Rolle bestens abgekauft. Er wirkte teilweise sehr authentisch „bedrohlich“ und hat auch stimmlich mit voller Tiefe für manche Gänsehaut gesorgt.
Unser Fazit lautet: #geflasht!
Wir brauchten mit Beginn des ersten Aktes etwas, um wirklich rein zu kommen. Es ist einfach so viel los auf der Bühne, das Bühnenbild änderte sich nach nahezu jedem Song, was das Stück am Anfang etwas hektisch erscheinen lässt, aber auch ganz viele tolle Eindrücke mitbringt.
Mit der Zeit war man vollkommen drin und konnte der modernen Bühnengestaltung leichter folgen und es wurde sogar sehr emotional. Wir haben uns besonders im zweiten Akt sehr berührt gefühlt und fanden es wirklich toll.
Die Stimmung insgesamt war super!
Es ist vermutlich immer eine Frage, welchen Anspruch man an so einen Abend mitbringt und wie offen man für Neues ist. Flashdance ist natürlich nicht vergleichbar mit stationären Longrun Produktionen wie Tarzan oder Tanz der Vampire, muss sich dahinter aber nicht verstecken. Von uns gibt es eine klare Empfehlung, wenn man sich drauf einlässt und nicht vergleicht! Das gesamte Ensemble bringt wirklich mit viel tänzerischem Können und Leidenschaft eine ganz tolle Story auf die Bühne!
Schaut es euch auf jeden Fall an! Wir finden man sollte es, gerade als Fan der 80er, nicht verpassen.
Liebe Grüße
Eure Judy und eure Ena